Danksagung

 

Forschung verband ich mit weiten Reisen und fremden Sprachen. Wäre Corona nicht gewesen, wäre dies wahrscheinlich auch mein Weg in die Forschung gewesen.  Hier vor Ort ein für mich interessantes Thema zu finden war dennoch keine Schwierigkeit, war ich doch bereits seit einigen Jahren Fahrrad begeistert. Das Thema lag also nahe. Der Schritt auf ehrenamtlich agierende Fahrradwerkstätten zuzugehen  war durch die Themenwahl die nächstlogische Konsequenz und so stand ich Mitte Februar im Keller der Fahrradwerkstatt in P.. Mittlerweile ist das gut vier Monate und einige Stunden im Verkaufs- und Werkstattbereich her. Ich werde ein bisschen sentimental, denke ich daran wie völlig vorurteilsfrei ich als „die Studentin“ die alles wissen will von Anfang an angenommen wurde. D., der Mann fürs geschäftliche, B. der inoffizielle Werkstattleiter, W., der immer spannendes zu Material und Innovationen zu erzählen hat und H. der mich mit an seinen Arbeitstisch liess und dessen Nervensystem mich sehr tapfer ausgehalten hat, gaben mir wahnsinnig viele Möglichkeiten reinzuquatschen, im Weg zu stehen und alle aufzuhalten. Sie waren diejenigen die mir immer wieder fachliches Material und jede erdenkliche Unterstützung geliefert haben. Ich weiss nicht, ob sie sich manchmal fragten, was denn aus diesen Fotos von selbstgebauten Werkzeug oder komischen Informationen die ich erbat, wurde, aber egal was ich brauchte, mir wurde immer alles erklärt, gezeigt und häufig nochmal erklärt, und ein paar Mal auch ein drittes Mal erklärt.

 Je mehr Zeit ich im Werkstattkeller verbrachte, umso mehr drehte sich mein Blick und mein Interesse Richtung Mitarbeiter. Immer gab es etwas zu entdecken und zu hinterfragen und es machte Spass dabei zu sein und Teil der Werkstatthöhle zu sein, durch die schwere Brandschutztür von äußeren Einflüssen abgeschirmt.  Die Forschung drehte sich im Laufe der Zeit fast gänzlich und der Blick in den Verkaufsraum wurde immer mehr auf die Hände und Arbeitstische und auch die Gespräche der vier gelenkt. Ich bin jetzt ein wenig unsicher, ob „meine“ Werkstattleute das auch entsprechend gesehen haben und hoffe ganz inständig, dass sie, als meine oberste Instanz, meine Arbeit, die sich doch stark um sie dreht, abnicken. Nebenbei, sozusagen als Dreingabe, haben sie noch kurzerhand mein ständig verschnupftes Rad wieder flottgemacht und mir Ersatzteile für ein Nebenprojekt in die Hand gedrückt. So ganz unbemerkt und nebenbei wurden sie Teil meines Alltags. Dafür bin ich ihnen unsagbar dankbar. Es war, und hoffentlich bleibt es das auch noch, eine richtig schöne Zeit. Ich durfte unglaublich viel lernen und leider auch kaputt machen. Ohne schimpfen. Egal in welcher Gastgesellschaft ich jemals wieder die Chance haben sollte aufgenommen zu werden, sie werden sich immer an „meiner“ Werkstatt messen müssen. Daher hier nochmal ganz laut und für alle: Vielen, vielen Dank für alles!

 Aber auch ohne meine Universität, die Ludwig-Maximilians-Universität, wäre die vorliegende Forschung niemals zustanden gekommen. Dabei danke ich allen voran Dr. Kristin Kastner. Durch ihre Zugewandtheit und die lockeren Zügel, die es den StudentInnen ermöglichte sich begeistert kopfüber in die erste grössere Forschung zu stürzen und uns dafür dennoch konkrete Schwimmflügelchen anschnallte, damit nichts den Bach runter geht, hatten wir jede Freiheit uns auszuprobieren. Mit handlungsorientierten Tipps und Lektüreempfehlungen lotste sie uns durch unsere Arbeiten und achtete auch auf den Austausch mit anderen StudentInnen um uns jede Chance zu bieten voneinander zu lernen. Ich habe sehr viel gelernt. Auch dafür vielen Dank!

 

Sylvia Pietruska